Sonntag, 31. Juli 2016

Tag 6




















In  Südkorea werden viele Autos gebaut, Kia, Hyundai, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Und hier fahren wirklich viele große Wagen rum. Aber was hat der Südkoreaner an der größten Limousine? Kleine blaue Styropor-Klötze, damit wahrscheinlich Mutti daheim beim Einparken keinen Schaden am Auto anrichtet. Das sollte eigentlich unser Urlaubsmitbringsel von hier werden, aber wir haben nicht das Geschäft gefunden, wo man diese Dinger kaufen kann (gibt´s bestimmt im Internet). 




















Wir haben heute noch mal schnell in Yeosu eine Festung besucht. In Jinjuseong haben die Japaner im 16. Jahrhundert versucht, Korea einzunehmen. Beim ersten Mal sind sie kläglich gescheitert. 15 000 japanische Soldaten konnten sich gegen 3 800 Koreaner nicht durchsetzen. Ein Jahr später, 1592, kamen sie zurück, mit 250000 Soldaten. Am Ende gab es 70000 Tote auf koreanischer Seite. 




















Die Rache fand bei der Siegesfeier statt. Die schönste koreanische Geisha Uigisa lockte den siegreichen japanischen General ans Ufer des Cheongcheon River auf diesen Felsen, umarmte ihn und riss ihn mit sich ins Wasser. Beide tot. Tragisch. Von solchen Geschichten lebt der Tourismus. Aber nicht nur in Korea.




















In Busan, der zweitgrößten Stadt Koreas mit 4 Mill. Einwohnern (zur Erinnerung, Berlin hat 3,5 Mill.) starten wir mit der Fähre Richtung Fukuoka in Japan. Unsere Reisegesellschaft fährt noch drei Tage weiter zurück nach Seoul an der Ostküste und wir schifften uns ein um übers japanische Meer zu fahren.

Zum Abschied noch DAS Wissenswerte aus Südkorea?


Der Gangnom Style von Psy wurde im September 2012 in das Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen, weil es die meisten Klicks auf youtube hatte (im Dezember 2012 eine Milliarde und heute 2,6 Milliarden Aufrufe). Das ist das meist gesehene Video bei Youtube.

Aber: Der Song ging nicht nur ins Ohr, sondern der Aktienkurs von DI Corporation, dem Unternehmen von Psys Vater, hat sich innerhalb von drei Monaten verfünffacht. Und: Seit dem Erfolg des Musikvideos reisen nach Südkorea mehr Touristen aus aller Welt, die Bank von Korea verkündete im November 2012, dass sich die Außenhandelsbilanz des Landes ins Plus gedreht hat unter anderem durch den steigenden Export von Kulturgütern, wie dem Gangnam Style-Song. 

Liebe Kinder, damit sind alle vier gemeint, vielleicht muss man gar nicht nach dem Abitur vier Jahre studieren? Ladet einfach mal ein cooles Video auf Youtube hoch, wir gründen in der Zwischenzeit ein kleines Unternehmen und schon ist alles bestens.





















Anyhow, die japanische Zivilisation kommt uns mit Riesenschritten näher.






Und da wir gerade über Video geredet haben: So schnell sieht das dann aus. Zum Glück mussten wir die Strecke nicht segeln, sondern konnten sie gemütlich zurückgelehnt mit 80 km/h auf der Schnellfähre zurücklegen.

Fazit zu Südkorea:

Wir haben ein Land verlassen,
in dem die Menschen unheimlich freundlich zu uns waren,
es überall eine superschnelle WiFi Verbindung ohne HickHack und x Passwörter gab,
in dem es unheimlich heiss war, und dazu noch feucht, 
in dem das Essen und das Bier sehr gut waren, 
man auch nur ein Wasser im Supermarkt mit der Kreditkarte zahlen konnte, 
das „Durchkommen“ einfacher als gedacht war, obwohl wir kein Wort koreanisch sprechen, 
es sehr sauber ist, obwohl es sehr wenige, sichtbare Mülleimer gibt,
der Eintritt in kulturelle Sehenswürdigkeiten nie mehr als 3 Euro kostet.






Samstag, 30. Juli 2016

Tag 5


Mein lieber Herr Gesangsverein, das war der heißeste Tag ever. Mal geschätzte 40 Grad im Schatten, 100% Luftfeuchtigkeit, volle Sonne. Da stöhnt der gemeine Deutsche dann doch etwas.
Der Südkoreaner aber auch, doch der ist bewaffnet mit einem Schirm, einem großen Hut und immer einem Handy, um sich selbst zu inszenieren. Der doofe Tourist älteren Jahrgangs hat weder einen Sonnenschirm, nicht mal ein Basecape, aber eine Kamera um den Hals baumeln, wie uncool.

Wir haben heute nur Dinge gemacht, die man auch mal wieder zu Hause tun sollte und nicht nur, wenn Besuch kommt.



















Hier waren wir im Gwangju Folk Museum, aber im Volkskunstmuseum in Dresden waren wir noch nicht.


















Hier war es die Bosung Green Tea-Plantage, zu Hause werden wir mal einen Weinberg besteigen (ob in Radebeul oder Mundelsheim) und einen leckernSchoppen verkosten (in Ermangelung von einem Anbaugebiet mit grünem Tee).



















Um so einen Mittagsimbiss zu bekommen, das wäre daheim schon ein Geheimtipp.
Man ist das nicht einfach so, sondern bastelt sich einen Wrap, aber alles auf einem Salatblatt und mit Zutaten, die man vorher besser nicht einzeln verkostet. Was aber alles zusammen geknäult sehr lecker schmeckt.




















Weiter im Suncheon Bay Garden, sowas wie die Bundesgartenschau in Brandenburg auf südkoreanisch.



















In Yeosu am Admiral Yi Sun-Sin´s Park noch was zu Abend gegessen, aber da war ein eiskaltes Bier die Priorität No.1. 

Schlafen dann im Ocean Resort in Yeosu. Am Meer und nicht mehr ganz so heiß. Busreisen sind ganz schön anstrengend. 21.30 Uhr erst im Hotel gewesen.


Morgen Nachmittag geht es weiter nach Japan. 

Freitag, 29. Juli 2016

Tag 4

6:30 Uhr klingelt der Wecker. Es regnet in Strömen. 















8:20 Uhr startet die 2 1/2 Tage Tour durch den westlichen Teil Südkoreas mit K-Shuttle. Schon mal 20 min Verspätung, weil ein Teil der Reisegruppe das Gepäck nicht aus dem Taxikofferraum befreien konnte. Da lagen mal die Nerven blank bei der Reisleiterin. Die eingesperrten Unterhosen wurden dann todesmutig im Kofferraum zurückgelassen. Bin gespannt, ob die Dame und der Herr ihr Gepäck geliefert bekommen.
Es regnet immer noch. Leider wirkt Regen, frühzeitiges aufstehen und Busgeruckel ziemlich einschläfernd, auch wenn man durch ein fremdes Land fährt und eigentlich die Landschaft sehen will. Naja… so what!
Irgendwann am ersten Weltkulturerbe erwacht und es sollen heute noch viele folgen.
Es regnet zum Glück nicht mehr, dafür ist es schwül heiß. 




















Von Gräbern alter Könige, zu einer Festung, in ein historisches Dorf mit 700 Häusern, alles Weltkulturerbestätten. Obwohl man sich bei manchen schon die Augen reibt und denkt „He? Vier Stricke gespannt, die anzeigen, das hier mal was gestanden hat, aber leider zerstört wurde… Und das ist jetzt Weltkulturerbe?“




















Dann noch ins „Disneyland Südkorea“ (mein Arbeitstitel), nur statt Achterbahn und Zuckerwatte gab es nagelneu (innerhalb von 17 Jahren!) hingebaute Paläste und traditionelle Häuser. Alles erst 2014 eröffnet. Trotzdem irgendwie Touristennepp, aber die Reiseleitung war ganz begeistert.

Zwischendrin mal traditionelles koreanisches Mittagessen. Ziemlich unbequem, an einem Tisch auf dem Fußboden zu hocken, mit Stäbchen die fetten Bestandteile der Suppe rauszufischen und den Rest aus der Schale zu trinken. 
Der Umschwung von meinem Hightech-Klo zu einer Hocktoilette in dem Gasthaus konnte nicht krasser sein. Nichts mit puste, puste auf beheizter Klobrille. Hier war jetzt die ganze Frau gefordert, das Loch im Boden zu treffen und nicht den Fotoapparat zu versenken oder die eigenen Schuhe zu fluten.

Der klimatisierte Bus ist eine Erholung, die Reisegruppe aus  z.B. Malaysia, Hongkong, New York, Südtirol, Kanada, ist lustig und unterhaltsam...




















Zwischendurch gab es dann auch mal echte Lotusblüten in einem Teich vor der Festung.




















Und dann auch mal ein echtes südkoreanisches Bier. Die Serviermethode ist überraschend, aber irgendwie hat es trotzdem geschmeckt. Bier brauen können nicht nur wir Deutsche (und die Koreaner nehmen nicht mal Gerste, sondern Reis - also auch ein Grundnahrungsmittel).


Unsere Route:

Seoul - Gongju mit Gräbern von König Muryeong)- Festung Gongsanseong - Buyeo mit Baekje Cultural Land - Jeonju mit Hanok Village - Gwangju

Donnerstag, 28. Juli 2016

Tag 3


Die Stadt Seoul ist ziemlich groß. Was man hier auf keinen Fall machen sollte, ist irgendwo, mit gerunzelter Stirn in einen Stadtplan schauen. Sofort ist mindestens ein freundlicher Mensch zur Stelle, um behilflich zu sein. Zum Beispiel der nette Franzose mit Kind, der seit sechs Jahren hier lebt. Er muss in die gleiche Richtung, sagte er. Was für ein Glück. Leider sind wir alle zusammen in die Falsche gefahren. An der Station "Schnick-Schnack-Schnuck" hat es unser "Guide" gemerkt, sich 1000 mal entschuldigt. Wieder 5 Stationen zusammen zurück.
Oder die nette Südkoreanerin, die leider kein Englisch sprach, aber auch in unsere Richtung musste. Bepackt mit dem Wochenendeinkauf ging es bergauf und bergab in den U-Bahn-Stationen. Ab und an hat die gute Dame mal einen Bahnsteigaufseher gefragt, weil sie anscheinenden entweder nicht mehr wusste, wo die Attraktion Nr.1 in Seoul ist (vorstellbar!) oder sie hatte vergessen, wie man aus der U-Bahn-Station ins Freie kommt (noch besser vorstellbar!)













Wir haben uns irgendwann nicht mehr getraut, den Stadtplan zu zücken, weil wir Angst vor zu viel Freundlichkeit hatten. Ging auch ohne oder hinter einem Baum.















Im Galopp vom Dongdaemun Design-Center (Architektin Zara Hadid, ziemlich cool, auch innen), zum Palast der Strahlenden Glückseligkeit (Gyeongbokgung), dann ohne Pause vom Flusslauf des Cheonggyecheon zum Hanok-Dorf Bukchon. Was wir nicht wussten: Seoul ist hügelig und zwar sehr.















Hier hat einer aus seiner Wohnung im dritten Stock ein "Observatorium" gemacht und man konnte Fotos von den alten historischen Dächern machen. Super Geschäftsidee. 3.000 Won (ungefähr 3€ ) von jedem, da macht man doch gern einmal mehr die Hausordnung, weil man so viel Besuch hat.















Dann noch ein Palast, diesmal der Changdeokgung (Weltkulturerbe) und am Abend dann auf den Seoul Tower. Fluggs mal eine Stunde angestanden, um mit der Cable Car an den Fuß des Fernsehturms zu gelangen. Ganz hoch hätten wir noch mal eine Stunde warten müssen. Da haben wir uns nur die Millionen von Liebesschlössern angesehen, paar Fotos gemacht und sind lieber zu Fuß zurück ins "Tal" gelaufen. Allemal schneller als noch einmal 1 Stunde anzustehen.















Resümee Seoul:
Sehr heiß,
viele hilfsbereite Menschen, die Bescheid wissen, aber auch nicht wo´s langgeht.
Alles klingt wie "Schnick-Schnack-Schnuck" (Morgen müssten wir von der Haltestelle Myeong-dong bis nach Gwanghwamun mit Umsteigen in Chungmuro und Jongno-3ga gurken, da fahren wir lieber Taxi).
Qualmende Füße und ohne eiskaltes Bier in klimatisierten Räumen wären wir verdurstet


Mittwoch, 27. Juli 2016

Tag 2
















Nach dem Holzklasseflug mit Qatar Airways von Doha nach Seoul, wobei der eigentliche Flug um drei Stunden verschoben wurde von der Fluglinie, aber sich dann trotzdem noch mal um 45 min verspätete, weil sich zwei Damen nicht einigen konnten, wer wo sitzt. Sieben Crewmitglieder hatten alle Hände voll zu tun, die Damen auseinander zu halten.
Endlich Ortszeit Seoul 20.00 Uhr gelandet, riesige Schlangen beim Gesundheitscheck, Einreise, Zoll - Wahnsinn! Mit dem Bus ins Hotel (Was erfreulich einfach war. Ticket kaufen, Bushaltestelle finden, 70 km fahren). Blöd nur, wenn man an der falschen Haltestelle aussteigt. (Irgendwie klingt jede Durchsage wie "Schnick-Schnack-Schnuck", aber das scheint wirklich eine Sprache zu sein und man muss wissen, was auch der Busfahrer nicht wahrhaben wollte, dass es 5 IBIS Hotels auf engstem Raum im Stadtzentrum gibt).















Aber ich habe hier auf dem Klo fast einen Lachkrampf bekommen. Warum? Wer auf einer beheizten Klobrille sitzt, sich den Wasserdruck für eine Reinigung (vorn oder hinten?) individuell einstellt, danach mit einem Fön getrocknet wird - ohne in hysterisches Gekicher auszubrechen, der möge bitte einen Kommentar schreiben (wenn er sich traut). Ich jedenfalls habe Tränen gelacht.
Und irgendwie stolz bin ich auch, dass ich die ganze Technik bedienen konnte.



Dienstag, 26. Juli 2016

Tag 1, Teil 3















Was war das denn? Ich werde NIE wieder Holzklasse fliegen, ohne bittere Tränen zu vergießen. Wer einmal Businessclass geflogen ist,  taugt nicht mehr für die engen Sitze ohne Beinfreiheit. Wir haben  wirklich das erste Glas Champagner von den freundlichen Stewardessen von Qatar Airways serviert bekommen, bevor wir abgehoben sind. Wäre ich nicht sofort von den anderen Mitreisenden als Holzklassenpassagier geoutet wurden, dann hätte ich das gesamte Menü fotografiert (auf weißem Tischtuch, versteht sich). Der Fernseher war größer als bei uns zu Hause (okay, fast...) und dann hast du auf den Knopf gedrückt und plötzlich lagst du in einem Bettchen. Ich habe immer auf die Uhr geschaut, wie bei jedem Flug. Aber diesmal "Nein, ich will noch nicht da sein!"  gedacht. Jetzt hocken wir im klimatisierten Flughafen in Doha (wo auch immer das ist) und warten, bis sich die Tür zur Holzklasse wieder auftut, um nach Seoul weiterzufliegen.

Tag 1, Teil 2















So nett! Nachdem wir im Bus zum Flughafen kein Ticket ziehen konnten (Maschine kaputt), haben wir jetzt doch tatsächlich ein upgrade in die Business Class bekommen. Leider nur bis Doha, von Doha bis Seoul fliegen wir dann wieder Holzklasse.

Tag 1, Teil 1

Das fängt ja gut an. Statt 2 Stunden sitzen wir jetzt 4 Stunden in Doha rum, mitten in der Nacht. Ansonsten sind wir frohen Mutes. Koffer sind gepackt, von Nachbarn, Freunden und Familien haben wir uns verabschiedet. Jetzt müssen wir nur noch zum Flughafen fahren, aber das hat ja noch Zeit.


Samstag, 23. Juli 2016

Noch 2 Tage


Und dann wäre da noch die Diskussion, wie gross muss ein Koffer sein, wenn man 7 Wochen unterwegs ist?

Noch 3 Tage


Es wird ernst. Wir überlegen uns, wie wir tatsächlich von A nach B kommen, was alles noch geplant werden muss und welche Infos wir noch brauchen. Ein bisschen Abenteuer steht uns ja dann doch bald bevor.