Donnerstag, 31. Januar 2019

Antarktis

Keine Angst, wir sind nicht verschwunden oder untergegangen. Wir sind inzwischen sicher in Port Lockroy auf der antarktischen Halbinsel angekommen. 64 Grad 49 Minuten Süd und 63 Grad 30 Minuten West. Wir haben Eisberge, Wale, Pinguine gesehen, frieren...aber es geht uns gut.
Morgen geht es weiter Richtung Süden. Es ist unglaublich toll hier.
Nur das Internet auf unserem Schiff ist miserabel. Wir können ein bisschen Text aber kaum Bilder hochladen.
Ihr müsst euch also noch gedulden, bis wir wieder in Ushuaia bzw. an den Iguazu Falls sind. In ungefähr 7 Tagen.














Ein Bild von unserem Ausflug heute konnten wir mit Dampfbetrieb ins Internet stellen. Wir versuchen mal in den nächsten Tagen, ein bisschen mehr zu posten. Jetzt erst einmal Grüße aus der Kälte und gute Nacht!

Sonntag, 27. Januar 2019

Tag 43

Sonntag, 27. Januar 2019

Ein sehr entspannter Abend. Aber das Hotel liegt nun einmal sehr weit außerhalb von Ushuaia. Deshalb ziehen wir heute um. Vorher inspizieren wir noch bisschen die Gegend, kleiner Spaziergang zum Friedhof, dann gehts zum Hotel Las Lengas in die City von Ushuaia.














Heute heißt es mal „Seele baumeln lassen“, Kinder anrufen, Stadtbummel (alles hat geschlossen, ist eben Sonntag).














Zeit vertrödeln, lesen. Wein trinken. Und in der ältesten Bar der Stadt zwar die Atmosphäre genießen,














aber leider auch den miserabelsten Hamburger ganz Argentinies essen. Überhaupt ist die Servicementalität hier etwas, sagen wir mal, unterkühlt. Was könnte man nicht alles tun, um für Umsatz und positive Stimmung zu sorgen? Offensichtlich ist das aber nicht im Sinne der Einheimischen. Touristen scheinen eher lästig.














Jetzt lümmeln wir auf gestärkter Hotelbettwäsche rum und warten einfach, dass der Tag vergeht. Es geht kein Bus, kein Flieger und erst morgen unser Schiff in die Antarktis.
Schließlich haben wir hier am Ende der Welt, am „fin del mondo“ in den Reisepass in der Tourist Information noch den "Ende der Welt-Stempel" reingestempelt.














Das Denkmal für die Gefallenen des Falklandkrieges haben wir dann noch auf dem Weg zum Hotel gesehen. Verrückt. Wir wissen schon gar nicht mehr so richtig, worum es da ging. Aber die 1000 Toten macht das auch nicht wieder lebendig. Hier, in den Familien der Gefallenen, ist es aber sicherlich noch ein alltägliches Thema. Wie kurz unser Gedächtnis und vor allem das kollektive Gedächtnis ist.

Tag 42

Samstag, 26. Januar  2019

Wir überqueren zum fünften Mal in drei Wochen die Grenze, diesmal von Chile nach Argentinien. (Was deutlich einfacher ist, weil nicht alles Gepäck ausgeladen werden muss). Die Grenze macht 8.00 Uhr auf und pünktlich stehen wir vor der Tür.
Wir fahren Richtung Ushuaia und träumen schon von Hotel, endlich wieder WiFi, endlich wieder ein Doppelbett statt Doppelstockbett oder Isomatte, endlich wieder ein Froteehandtuch und nicht das Reisehandtuch von Tschibo (grrr!).
Vorher geht es aber wieder stundenlang durch die Pampa. Diesmal mit Wäldern, die durch die Flechten sehr ungewöhnlich aussehen.














Und dann sind wir da! Am Ende der Welt. Fin del Mondo. Welche Geschichten ranken sich um diesen Ort!














Abends gehts dann zum Abschiedsessen. Argentinisches Barbeque satt.














Neben dem klassischen Lamm über dem Kohlebecken gabs alles, was man sich als Fleischfresser nur wünschen kann. Entsprechend sahen die Teller von den nicht gerade verwöhnten TourteilnehmernInnen aus.














Bauchweh, weil so lecker und viel.














Und da alles ein Ende haben muss: Byebye Dragomann. Wir sand dann noch in der Irish Bar versumpft, die keine ist, nach Uwes Meinung, weil es kein Guiness gab. Aber auch schon vorher sahen die Strassen ziemlich besoffen aus.



























Wer vorhat, zukünftig auch eine Overland-Busreise zu machen, der sollte das Folgende bedenken (wir schreiben das mal separat voneinander, weil wir hier unterschiedlicher Meinung sind):

Sylke:
Mit Dragoman ist es ein Stück Abenteuer. Du schläfst im Zelt teilweise und wenn dein Expeditionsequipment nicht auf neustem Stand ist, dann frierst du auch mal ein bisschen in der Nacht. Am Anfang reibst du dir die Augen und denkst „Was für ein Dreck überall?“ aber am Ende schüttelst du dein mit kaltem Wasser abgespülten Teller trocken und findest nichts dabei. Ein bisschen besser englisch zu können ist sicher von Vorteil, aber die Waffe der erwachsenen Frau mit nur mäßigen Abiturkenntnissen in dieser Fremdsprache und mehreren Volkshochschulkursen und Selbstlern-CDs ist der Bluff. In der Unterhaltung freundlich lächeln und nicken und später den Liebsten fragen, um was es eigentlich ging. Problematisch wird es, wenn sich am Satzende die Stimme hebt und sich der Redefluss des Gesprächspartners als eine Frage herausstellt. Dann leicht die Stirn runzeln und „Sorry?“ sagen und alle Gehirnzellen aktivieren. Meistens versteht man dann, was der andere wissen will. Die Antwort ist dann das nächste Problem.
Ich würde gern nochmal in die Mongolei mit Dragomann. Ich glaube, dazu muss Uwe drei Wochen sediert werden. Also werden wir uns wohl eine andere Reisemöglichkeit suchen. Wir sind sehr viel gefahren und haben irre viel gesehen, sind gewandert, hatten gutes und schlechtes Wetter. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man mit einem noblen Bus diese Strecke bewältigt. Gefehlt hat ein bisschen die Erklärung von unseren Busfahrern. Aber das sieht die Philosophie von solchen Überland-Reisen nicht vor. 
Jetzt, mit gefönten Haaren und sauberen Fingernägeln und einem Sack frisch gewaschener Wäsche (im Hotel haben wir 55 € bezahlt, im Hostel 5 € für den gleichen Haufen), sieht alles schon viel sauberer aus. Lach.

Man kann eben auf unterschiedlichem Niveau reisen.

Uwe:
Mit Dragoman ist es ein Stück Abenteuer. Darauf kann man sich vorbereiten. Ich hatte da weniger Probleme wie Sylke, weil ich Zelten von den Pfadfindern her gewohnt bin. Allerdings habe ich gedacht, dass sich das in den letzten 40 Jahren etwas weiter entwickelt hätte. Bei Dragoman leider nicht. Es gibt heute bessere Zelte, bessere Kochmöglichkeiten und auch wenn die Trucks für das Gelände und die Strassen hier sehr gut geeignet sind, bessere Transportmöglichkeiten für vergleichbare Preise. Aber gut, es war die einzige Chance uns von Santiago rechtzeitig nach Ushuaia zu bringen und möglichst viel von Patagonien zu sehen.
Positiv war die Professionalität, mit der die beiden Fahrer das Ganze gehandelt haben. Negativ war die Professionalität mit der sie das umgesetzt haben. Ich fühlte mich sicher, aber auch allein gelassen. Mehr darf man wahrscheinlich aber auch nicht erwarten.
Sollte die Mongolei anstehen, dann mit Dragoman, weil man sicher sein kann, auch wieder zurück zu kommen. Lieber nicht mit Dragoman, weil ich das Gefühl von Bootcamp mit Selbstbeteiligung nicht noch einmal brauche. Für junge Menschen mag das ok sein, ich muss mich weder zur Kochgruppe noch zur Putzgruppe einteilen lassen. 
Denn eigentlich hatte ich ....äh genau...Urlaub.

Tag 41

Freitag, 25. Januar 2019

Wir starten wieder 6.00 Uhr, unsere mitgebuchten Köche machen Frühstück in unserem Zeltpavillion (da kannst Du einen Elefanten dranhängen und nichts passiert...jaja, das muss schon ein bisschen standhafter sein, als ein Partyzelt zu Hause). Dahinter hüpfen die Hasen durch die Pampa.















Wie um uns zu verarschen, gibts doch noch einen Blick auf die Torres, bevor wir in den "Truck" einsteigen und eine ziemlich lange Fahrt hinter uns bringen müssen.














Der Himmel ist morgendlich klar und blau, aber im Bus pennen alle. Ich wollte so gerne aus dem Fenster gucken, aber mir hat es auch die Augen zugezogen. 
Aller 10 min, wenn man mal so eingenickt war und irgendwie hochschreckt (weil Sabber aus dem Mund läuft oder wir durch ein Schlagloch gefahren sind oder weil der Kopf plötzlich auf den Vordersitz gesunken ist...) mal schnell aus dem Fenster geschaut, gestaunt, dass alles schon wieder anders toll ist, die Sabber abgewischt und weitergepennt.














Später am Tag  gabs nicht mehr so viel zu sehen, denn sowohl die Magellanes (ein Landstrich benannt nach der Magellanstraße, die durch ihn hindurch führt) als auch die Tierra del Fuego (benannt nach den Feuern, die Magellan und andere Pioneros von den indigenen Einwohnern gesehen haben) sind einfach nur platt. Links und rechts gab es jede Menge Estanzias und deshalb auch tausende von Rindviechern, tausende von Schafen und ein paar hundert Guanakos zu sehen. Mehr nicht.














Schließlich mussten wir auch die Magellanstraße überqueren. Auf einer Fähre. Der patagonische Wind sorgte dafür, dass einige der Fahrgäste nass wurden. Gelegentlich tauchten dann auch die ersten Delphine auf und wir haben sogar einen Humboldt Pinguin gesehen.













Am Nachmittag noch mal flugs ein paar Pinguine angeschaut. Für fast 20 € Eintritt. Da haben sich vor drei Jahren 200 Königspinguine von der Antarktis aufs Festland verirrt und der Knabe, dem das Land gehört hat da mal schnell ein Geschäft draus gemacht. 














Das scheint alles sehr außergewöhnlich zu sein, dass jetzt hier Pinguine siedeln, aber wir hoffen, dass wir in der Antarktis noch ein paar von den Gesellen zu Gesicht bekommen.














Am Abend wurde mal kurzerhand das letzte Buschcamp abgesgat (zum Glück), weil es wirklich gestümt hat und 100m vor der Grenze zu Argentinien ein leeres Hotel stand. Also ein ziemlich leeres Hotel. Es hätte für einen Film gereicht. Als Kulisse.














Das haben wir uns komplett gebucht. Keine  Ahnung, wann da die letzten Leute drin geschlafen haben. 














Es gab jedenfalls heißes Wasser und Strom, wenn auch etwas abenteuerlich, jede Menge Spass beim Kochen und Flappen. 














Bei Dragoman gibts keine Handtücher. Daher muss das Geschirr nach dem Spülen geflappt, also gewedelt werden bis es trocken ist. Bei entsprechender Musik machen dann alle irgendwie mit.














Und am morgen hatten wir vier aus unserem Zimmer noch alle inneren Organe (ich glaube, ich habe zu viele Gruselfilme gesehen...) Was erwartet man mehr von einer Übernachtung?




Tag 40

Donnerstag, 24. Januar 2019


Heute soll es sein: Es geht 10 km hin und 10 km zurück zu den Torres del Paine (Anmerkung der Redaktion: Klingt einfach, aber: Es geht auch um fast 1200 Höhenmeter insgesamt und die eigentlich fast 2 mal.) 
Die Torres sind die 3 Felsnadeln, die dem ganzen Massiv ihren Namen gegeben haben und irgendwie mystisch sind. Die schönste Wanderung hier. Alles sehr spektakulär. Wunderbarer Blick auf die Felsmassive. Massen von Leuten. So unsere Guides. 
Aber: 

Die Wirklichkeit sah anders aus. Es hatte die ganze Nacht geregnet. Beim Frühstück um 6.00 waren tolle Regenbogen zu sehen und alle hatten noch Hoffnung, das Massiv genauso wie gestern aus dem Kneipenfenster, nämlich in voller Schönheit, zu erleben. Und zwar genau im Hintergrund in der Mitte des Regenbogens. Nur was sieht man dort? Genau: Nichts.














Der liebe Gott hat Humor und hat sich gedacht, jetzt lass ich das mal mit dem Wind und probiere mal, ob ich auch Schneewolken kann. Resultat: Kann er! Wir sind aber trotzdem tapfer zum Aussichtspunkt gewandert. 














Auf dem Windy-Pass wurden wir vom Sturm zerzaust, kurz darauf kams nass von oben, aber da es mal durch geschützen Wald














und dann wieder durch freie Stellen ging, mal bergauf und mal bergab, musste man sich wirklich x-mal umziehen (ich hatte übrigens drei verschiedene Jacken dabei, die ich alle abwechselnd, übereinander, alleine, in unterschiedlicher Schichtung getragen haben). Dazu noch zwei Hosen, Handschuhe, Mütze. Da kann man schon viel Zeit mit an- und ausziehen verbringen. 














Aber wer einmal in einer Daunenjacke versucht hat ein Moränenfeld hochzusteigen, der macht lieber mal eine Pause um die Klamotten zu wechseln (bei Regen - versteht sich!)














Oben angekommen, nassgeschwitz vom Aufstieg, dann schnell wieder die Wäsche gewechselt und gehofft, dass es doch noch einen Blick auf die Torres gibt. Leider sieht man im Hintergrund nur ihre "Füße". Trotzdem ist die Landschaft ein Traum.
Auf dem Weg nach unten sind uns dann noch die Transporter begegnet. Denn die Berghütten müssen ja auch mit dem dort sehr teuren Bier versorgt werden. Was Uwe natürlich nicht davon abgehalten hat, das eine oder ander zu trinken. (Anmerkung der Redaktion: Die armen Pferde müssen ja auch ihr Futter verdienen. Nur vom Gasflaschen für die Hüttenküche schleppen werden die nicht satt.)














Alles in allem war es trotzdem ein toller Tag. Wir kaufen uns von diesem Bergmassiv morgen eine Postkarte. Bin gespannt, wie es ausgesehen HÄTTE.

Samstag, 26. Januar 2019

Tag 39

Mittwoch, 23. Januar 2019

Und am Morgen wieder das gleiche Problem: Wenn auf dem Campingplatz nur ein „Minirestaurant“ für gebuchte Gäste vorhanden ist, dann muss alles so gesplittet werden, dass alle frühstücken können. Bedeutet für uns: Wir frühstücken eben mal um 6.00 Uhr, obwohl unsere Wanderung nur 5h lang ist.














Uwe ist sauer, aber wahrscheinlich liegt das auch an unserem Lagerkoller. Sechs Wochen mit vielen Leuten unterwegs, da kann es schon mal sein, dass man irgendwie angenervt ist. Bei uns ist jetzt der Zeitpunkt endgültig erreicht. Es wird zu viel gequatscht (Hallo, hier ist Natur, da muss man sich doch nicht permament über den Brexit unterhalten.), hier ist alles zu schmutzig (Hallo, ist zwar zu einem 1/22 -also 22 Personen und es geht um mich- auch mein Schmutz, aber irgendwie regt mich der Schmutz von anderen Leuten auf.), ich will mal in gestärkter Hotelbettwäsche schlafen (Hallo? Wer hat denn diese Reise gebucht mit Buschcamps und teilweise Selbstverpflegung?), das Wetter nervt (Hallo. Wie kann es sein, dass zwischen kalt, heiß, Windstärke 10 und windstill, zwischen Regen, Schnee und knalliger Sonne nur 5 min liegen?), Jacke aus, Regenhose an, Handschuhe aus und Handschuhe an, zwischen Mütze und T-Shirt liegt machmal nur ein Wimpernschlag. Doof nur, wenn zwischen 80 km/h und 0 km/h  Wind auch nur 5 min liegen. Da fliegt dir nicht nur die Mütze weg, sondern da klappert der Riemen am Fotoapparat wie der Sicherheitsgurt im Caprio bei 200 km/h. Wahnsinn.














Genug gejammert. Schön gewandert heute. Wir sind ja auf dem W-Walk unterwegs. Die Wanderung heißt deshalb W-Walk, weil die Wanderwege die Form eines W haben.














Man geht also öfter mal den gleichen Weg hin und zurück, hat aber den Vorteil, dass man seinen Klimbim zurücklassen kann.














Wir wandern in einem 12 Millionen Jahre alten, also ziemlich jungen Gebirge (das übrigens nicht zu den Anden gehört).














Heute mussten wir unsere Klamotten auf dem zweiten V vom W-Walk vom Camp Frances zum Camp Torres transportieren.














18 Kilometer durch wunderbare Landschaft mit Seen, Bergen, Kondoren etc. etc. Sonne, obwohl Wind mit 80 km/h angekündigt war, fast windstill (naja.... fast für patagonische Verhältnisse...in Deutschland hätten die Schüler schon sturmfrei bekommen wahrscheinlich...lach.). Die Zacken im Hintergrund sind übrigens die wirklichen Torres del Paine. Granitfelsen die senkrecht in den Himmel ragen und durch eine besondere vulkanische Aktivität entstanden sind. Kurz erklärt: Vulkan drückt Magma nach oben, kann aber nicht ausbrechen, weil: 200 Kilometer Eis darüber. Das Ganze bleibt stecken und das Eis hobelt die weichen Schichten mit der Zeit ab. Was übrig bleibt, sind die besonders harten Mineralien aus der Magmakammer: Los Torres del Paine. Wir hätten die gerne morgen von Nahem gesehen, aber leider....dazu später.














Schließlich haben wir noch ein etwas zu kleines Zelt abbekommen,














aber wenn man es nicht selber aufbauen muss, nimmt man, was man bekommt. Wir trösten uns damit, dass wir nur noch drei mal zelten müssen und mit einer Menge Calafate Beeren direkt vom Strauch.














Ich habe ja lange geliebäugelt mit dem Projekt „Zelt auf den Rücken und ab durch die Welt“. Leider haben ich vergessen, das es nicht nur das Zelt ist, sondern noch so viele Sachen, die man auf den Rücken laden muss und es kann auch mal regnen und stürmen. Und wenn man dann ein wirklich kleines Zelt hat, wo nur zwei Isomatten nebeneinander passen und ein dummer Anfängerfehler (Belüftungsschitze offen gelassen oben) passiert und es die ganze Nacht regnet, ist am morgen mal der teure Schlafsack nass.

Wir freuen uns auf unser Hotel in Ushuaia. Uwe hat sich jetzt auch noch einen Schnupfen und ihr wisst ja: Männerschnupfen ist tödlich. Aber der Pisco und jede Menge Alkohol beim Abendessen in großen Zelten tröstete auch Uwe.

Tag 38

Dienstag, 22.Januar 2019

Wieder früh aufstehen. Inzwischen wissen wir, dass das nichts mit dem Tagesziel beim Wandern zu tun hat, sondern damit, dass 26 Personen in einem Raum abgefrühstückt werden müssen. Und danach eben die nächste Gruppe. Komischerweise haben wir immer die Arschkarte und sind die erste Gruppe die antreten muss. Wahrscheinlich ist das dann am billigsten für Dragoman, den Veranstalter. Wer weiss. Wir freuen uns jedenfalls darauf, wenn wir endlich mal ausschlafen dürfen, aber dann wachen wir wahrscheinlich trotzdem 6.00 auf. 














Zuerst aber alles wieder auf den Rücken und ab gehts zum Italian Camp. Die 11 km waren kalt, stürmisch, regnerisch und von den Bergen war kaum was zu sehen. 














Der Wind peitsch die Wolken gegen die Gipfel und versteckt sie vor uns. 














Um uns ist nur verbrannter Wald. Im Dezember 2011 haben ein paar Backpacker aus Tschechien und Israel ihr Toilettenpapier verbrannt. 














(Anmerkung der Redaktion: Man darf im gesamten Nationalpark nichts liegen lassen, also nicht mal sein Toilettenpapier. Alles muss mitgenommen und an geeigneter Stelle entsorgt werden. Also kommen Menschen auf die Idee, ihren Müll anzuzünden.) 














Die Jungs haben ganze Arbeit geleistet und mehr als 180 qkm mit ihrer Aktion abgefackelt. Sie wurden gefasst. Zwei Tschechen und ein Israeli. Eine Nacht im Knast, 10000 Dollar Strafe und die Verpflichtung, eine NGO oder den eigenen Staat zur Hilfe aufzufordern. Die Tschechen haben das wohl gemacht, mit viel Aufwand sagte Lucca unser Guide: „but the Israelis just claimed rassism.“














Im Italian Camp haben wir dann unsere Rucksäcke abgestellt  (d.h. der Guide Luca hat schnell ein Zelt aufgebaut, weil es immer mal wieder geregnet hat) und sind das French Valley hoch gewandert. 


Übliches patagonisches Wetter: Regen, Wind (viel), Sonne,...Aber auf dem Rückweg mussten wir dann erfahren, wie schnell hier die Temperaturen fallen können. 














In kürzester Zeit ging der Regen in Schnee über und wir waren froh, 














gegen 15:00 Uhr auf dem Campingplatz in ein einigermaßen windgeschütztes Zelt schlüpfen und es uns im Schlafsack gemütlich machen zu können. Wie praktisch, dass das Zelt schon auf einer Plattform aus Holz und Stahl aufgebaut war. Der Wind hat die Bäume durchgeschüttelt, aber alles Holz scheint hier stabil bis zur Windstärke 10 zu sein.















Allerdings mussten wir um 18:00Uhr schon zum Abendessen antreten. Denn da gilt das gleiche wie beim Frühstück: 26 Leute blockieren die Facilities auf einem völlig ausgebuchten Campingplatz abends genauso wie morgens.