Donnerstag, 10. Januar 2019

Tag 26-27

Mittwoch, 9.1. Tag 26:

Die Thermen waren zwar hübsch, aber für uns "Japanverwöhnte" einfach zu kalt (Anmerkung: also keine 41 Grad, wie es Uwe am Liebsten hat...) Und alles auch noch bei 8 Grad draußen. Grrrrr und bibber. Von Becken zu Becken hüpfen war es eine ganz schöne Qual. Nur das letzte hatte eine einigermaßen warme Temperatur. Das fanden natürlich alle und deshalb haben sich alle dort mehr oder weniger getürmt. Aber nett wars trotzdem. Die Diskussionen, wer zuerst eine Unterleibsentzündung vs. Erkältung vs. 40 Grad  Fieber  bekommt, wegen den Außentemperaturen, entwickelten sich zwischen den älteren ReiseteilnehmerInnen und den jüngeren. Erstere waren zum Thermenbesuch erstmal in Wolle in mehreren Schichten gehüllt, von Wollsocken und Wanderstiefeln gar nicht zu reden, letztere in Minirock und Flipflops. Da wundert sich der ältere Reiseteilnehmer. Die Kinder, die Kinder! Kaum ist die eigene Mutti/Vati nicht greifbar, schon ziehen sie kein Unterhemd mehr an.

Dann hat es noch die ganze Nacht geschüttet wie verrückt. Zum Glück mussten wir nicht auf dem Campingplatz schlafen. Das wäre eine Wasserschlacht geworden! Da lagen wir glücklich und unserem knarrenden Bett und bei jedem Umdrehen, haben die drei Jungs im Nachbarzimmer in ihren Stockbetten gedacht, wir haben den wildesten Sex ever.....
Am Morgen gings dann los Richtung Bariloche, natürlich hat uns der Vulkan immer noch keinen Blick erlaubt.

Wir mussten die Grenze passieren zwischen Chile und Argentinien. Das übliche Prozedere. Alle aussteigen, einmal anstellen, leider zu früh, zurück in den Bus, dann doch wieder anstellen, dann erst mal im Niemandsland. Zwei Kilometer fahren, aussteigen, anstellen und hoffen, dass niemand schlechte Laune hat, sonst muss das Gepäck von allen aufgemacht werden. Wie gut geht es uns in Europa! Bei der Gelegenheit: Die Diskussionen im Bus unter den Briten zum Thema Brexit nehmen immer schärfere Formen an. Man sollte die einfach alle zusammen in ein Zelt stecken und abwarten bis sie mit einer Meinung wieder rauskommen. Da sind wir aber wahrscheinlich schon in der Antarktis.

War die Reise von Santiago bis Pucon eher langweilig bis einschläfernd sind wir heute durch beeindruckende Landschaften gefahren. (Anmerkung: Meint Uwe, ich habe zwar auch viel geschlafen im Bus, aber das lag nicht an der Landschaft sondern am Busfahren an sich.) Heute also ein bisschen Schweiz, ein bisschen Schwarzwald (mit Andentannen versteht sich, die Dinger die in deutschen Vorgärten völlig deplaziert wirken, wachsen hier als wunderschöne Wälder) ein bisschen Bolivien und Peru. Gemischt mit Sonnenschein und um die Ecke Schneefall. 

Wahnsinn.


Wir sind die legendäre Routa 40 gefahren. Sagt den Jüngeren wahrscheinlich nichts! (Anmerkung: Auch älteren Damen aus dem Osten sagt das nichts. Sorry.) Aber das war die Strasse auf der Che Guevara mit seinem Motorrad gefahren ist (er war übrigens Argentinier) und die Ideen für seinen Freiheitskampf entwickelt hat, die vor allem Fidel Castro gefallen haben. Auf einer Norton 1939 im Jahr 1950 (hier im Hostel hängt leider nur ein Bild von ihm mit Fahrrad). Jetzt sind wir in Bariloche angekommen wie er.














Die Sonne scheint wieder, aber wir haben das Glück, dass es auf dem Campingplatz auch ein Hostel gibt. So sind wir (trotz Sonnenschein) bei der Kälte einigermaßen gut aufgehoben. (Anmerkung: Gebete nützen doch etwas! Ich muss zum Glück nicht in dem muffigen Zelt schlafen, sondern darf mit drei weiteren mittelalten Pärchen in einem Raum mit Doppelstockbetten schlafen.)














Abends gabs dann noch eine Weinverkostung  (20 ml und eine Sorte, die wir dann alle brav gekauft haben) und ein Barbeque, Lagerfeuer und Romantik und dann sind alle in ihre Stockbetten gekrochen.

Donnerstag 10.1. Tag 27:

Spätes Frühstück und dann ging es zum Wandern in den Nationalpark Llao-LLao. Vorbei an dem gleichnamigen Superhotel für die Reichen und Schönen (mit Helikopterservice und 18 Loch Golfplatz).














Die Wanderung war nicht sehr anstrengend, dafür waren die Aussichten um so atemberaubender.

Kristallklares Wasser und schneebedeckte Bergketten.

Und Bäume wie aus dem Märchenbuch. Dazwischen wieder Gewächse, die wir von zu Hause kannten. Margaritten, Buschwindröschen etc. unter Mamutbäumen.














Unser anschließender Trip in das Stadtzentrum führte uns in eine Servicewüste. Kein Bankautomat wollte uns Geld ausspucken, obwohl wir für schlappe 50 Euro maximales Tauschvolumen noch 10 Euro Gebühren zahlen sollten. Im Restaurant wurden wir angeschnauzt und eigentlich wollte man Effectivo, also Bares statt Kreditkarte. Die abschließende Tour auf den Cerro Otto, also den Berg Otto konnten wir auch nur mit Hängen und Würgen per Karte bezahlen. Was für ein Unterschied zu Chile!.

Na gut, morgen sind wir wieder dort. Jetzt noch ein paar Impressionen vom Cerro Otto und dem Panorama und dann lassen wir den Abend ausklingen.















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