Samstag, 26. Januar 2019

Tag 39

Mittwoch, 23. Januar 2019

Und am Morgen wieder das gleiche Problem: Wenn auf dem Campingplatz nur ein „Minirestaurant“ für gebuchte Gäste vorhanden ist, dann muss alles so gesplittet werden, dass alle frühstücken können. Bedeutet für uns: Wir frühstücken eben mal um 6.00 Uhr, obwohl unsere Wanderung nur 5h lang ist.














Uwe ist sauer, aber wahrscheinlich liegt das auch an unserem Lagerkoller. Sechs Wochen mit vielen Leuten unterwegs, da kann es schon mal sein, dass man irgendwie angenervt ist. Bei uns ist jetzt der Zeitpunkt endgültig erreicht. Es wird zu viel gequatscht (Hallo, hier ist Natur, da muss man sich doch nicht permament über den Brexit unterhalten.), hier ist alles zu schmutzig (Hallo, ist zwar zu einem 1/22 -also 22 Personen und es geht um mich- auch mein Schmutz, aber irgendwie regt mich der Schmutz von anderen Leuten auf.), ich will mal in gestärkter Hotelbettwäsche schlafen (Hallo? Wer hat denn diese Reise gebucht mit Buschcamps und teilweise Selbstverpflegung?), das Wetter nervt (Hallo. Wie kann es sein, dass zwischen kalt, heiß, Windstärke 10 und windstill, zwischen Regen, Schnee und knalliger Sonne nur 5 min liegen?), Jacke aus, Regenhose an, Handschuhe aus und Handschuhe an, zwischen Mütze und T-Shirt liegt machmal nur ein Wimpernschlag. Doof nur, wenn zwischen 80 km/h und 0 km/h  Wind auch nur 5 min liegen. Da fliegt dir nicht nur die Mütze weg, sondern da klappert der Riemen am Fotoapparat wie der Sicherheitsgurt im Caprio bei 200 km/h. Wahnsinn.














Genug gejammert. Schön gewandert heute. Wir sind ja auf dem W-Walk unterwegs. Die Wanderung heißt deshalb W-Walk, weil die Wanderwege die Form eines W haben.














Man geht also öfter mal den gleichen Weg hin und zurück, hat aber den Vorteil, dass man seinen Klimbim zurücklassen kann.














Wir wandern in einem 12 Millionen Jahre alten, also ziemlich jungen Gebirge (das übrigens nicht zu den Anden gehört).














Heute mussten wir unsere Klamotten auf dem zweiten V vom W-Walk vom Camp Frances zum Camp Torres transportieren.














18 Kilometer durch wunderbare Landschaft mit Seen, Bergen, Kondoren etc. etc. Sonne, obwohl Wind mit 80 km/h angekündigt war, fast windstill (naja.... fast für patagonische Verhältnisse...in Deutschland hätten die Schüler schon sturmfrei bekommen wahrscheinlich...lach.). Die Zacken im Hintergrund sind übrigens die wirklichen Torres del Paine. Granitfelsen die senkrecht in den Himmel ragen und durch eine besondere vulkanische Aktivität entstanden sind. Kurz erklärt: Vulkan drückt Magma nach oben, kann aber nicht ausbrechen, weil: 200 Kilometer Eis darüber. Das Ganze bleibt stecken und das Eis hobelt die weichen Schichten mit der Zeit ab. Was übrig bleibt, sind die besonders harten Mineralien aus der Magmakammer: Los Torres del Paine. Wir hätten die gerne morgen von Nahem gesehen, aber leider....dazu später.














Schließlich haben wir noch ein etwas zu kleines Zelt abbekommen,














aber wenn man es nicht selber aufbauen muss, nimmt man, was man bekommt. Wir trösten uns damit, dass wir nur noch drei mal zelten müssen und mit einer Menge Calafate Beeren direkt vom Strauch.














Ich habe ja lange geliebäugelt mit dem Projekt „Zelt auf den Rücken und ab durch die Welt“. Leider haben ich vergessen, das es nicht nur das Zelt ist, sondern noch so viele Sachen, die man auf den Rücken laden muss und es kann auch mal regnen und stürmen. Und wenn man dann ein wirklich kleines Zelt hat, wo nur zwei Isomatten nebeneinander passen und ein dummer Anfängerfehler (Belüftungsschitze offen gelassen oben) passiert und es die ganze Nacht regnet, ist am morgen mal der teure Schlafsack nass.

Wir freuen uns auf unser Hotel in Ushuaia. Uwe hat sich jetzt auch noch einen Schnupfen und ihr wisst ja: Männerschnupfen ist tödlich. Aber der Pisco und jede Menge Alkohol beim Abendessen in großen Zelten tröstete auch Uwe.

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