Tag 36

Sonntag, 20.Januar 2019

Es ist Fahrtag. Den ganzen Tag im Truck. Man gewöhnt sich dran. Nichts regt einen auf, man wird einfach von A nach B gefahren. Waren Uwe und ich am Anfang noch aufgeregt, wenn wir einfach an einem schönen Fotospot vorbeigefahren sind, ohne anzuhalten („Spinnt der? STOP!), sind wir jetzt ganz im Urlaubsmodus. Wir haben so viel schöne Gegend gesehen, dass es uns fast peinlich ist, das wir am Beginn der Reise bei jeder schneebedeckten Gipfel anhalten wollten und wenn der Truck nicht stehen geblieben ist, kurz vor einem Herzkapser standen. Jetzt sitzen wir im Bus, nix nervt, alles ganz relaxt. Vielleicht wäre ein bisschen mehr Erklärung manchmal ganz nett, zur Geschichte, zum Land, zur Flora und Fauna, aber da muss man dann doch eine Reise mit Studiosus buchen (oder mit Lidl nach Israel, aber dann hat auch die Reiseleiterin genervt, weil sie zu viel gequatscht hat... Merke: es einem Touri recht zu machen ist gar nicht so einfach).

Wir rumpeln einfach so durchs Land. Die meisten Straßen sind nicht asphaltiert, also Schotterpisten, aber das ist eben auch eine Gewöhnungssache. Man staubt ein, aber irgendwie stört das alles nicht mehr. DA muss ich mir nur meine Fingernägel anschauen.

Mittags Stop in Porto Natales, ein kleines Hafenstädtchen. Einkaufen von drei Kochgruppen. Uwe, der Arme, muss am Abend kochen, die anderen sind für das Frühstück zuständig, die nächste Gruppe für ein „packed lunch“ zum Wandern.

Da der gemeine Chilene seinen Wochenendeinkauf am Sonntag macht, war die Hölle los im Supermarkt.

Der eine muss kochen am Abend, die andere hat noch eine kleine Wanderung auf die Anhöhe vom Campingplatz gemacht. Was für eine schöne Landschaft. Abendlicher Sonnenschein hat für den ganzen bewölkten Tag  entschädigt. Man kann gar nicht aufhören zu fotografieren, wenn nur nicht so ein Wind wehen würde.

Und dann sind gleich zwei Dinge passiert die so nicht sein müssten: Batterie alle von Uwe´s Uhr und weit und breit kein Ersatz (also nur zum Verständnis: Alle Wegstrecken sind mit Zeitddauer angegeben, Abendessen etc. läuft alles über Zeitansage.) Uwe also außen vor und dann hat auch noch seine Isomatte den Geist aufgegeben. Und es gibt keine Möglichkeit zu checken, wo das klitzekleine Löchlein sein könnte. Shit happens!