Dienstag, 18. Dezember 2018

Tag 4

Wer kennt Maria Reiche? Die beliebtest Deutsche in Peru und dazu noch aus Dresden? Mathematikerin und dann ein ganzes Leben den Linien von Nazca gewidmet. Jetzt können wir ein bisschen angeben, aber ich hatte vorher weder was von Frau Reiche noch von Nazca gehört. Uwe kannte natürlich die Linien von Nazca, Eric von Däniken sei dank, denn der hat die Linien als Landebahnen von außerirdischen ausgemacht. Es gibt sehr viele Theorien, wie die Geoglyphen entstanden sein können.... aber keiner weiß es genau. Maria Reiche hat versucht, mit Hilfe der Mathematik und den Sternen und eigenen Theorien dem Ganzen eine logische Erklärung zu geben. Sie ist 1997 gestorben, war jeden Tag auf der Hochebene mit den Linien, immerhin  500 km2 Fläche, ohne alles ergründet zu haben. 














In Peru wird fast alles mit LKW´s transportiert. Auf der Panamericana auf der wir auch unterwegs sind.














Auf ein paar Zwischenstops haben wir viel gelernt. Z.B. wie die Campari-Farbe-Läuse gezüchtet werden. Extra für sie werden Kakteen angebaut. 














Leider ist (laut Boris) der Ertrag an den Insekten nicht mehr so groß, weil jetzt auch andere Länder Läuse züchten. Früher gab es pro kg noch 80 Euro. Das erscheint mir wirklich wenig, weil die Läuse ja nicht besonders schwer sind. Trotzdem der Hammer. Jetzt sind die Mexikaner ins Geschäft eingestiegen und es gibt nur noch 40 Euro pro Kilo. Der Effekt: Hier kümmert sich keiner mehr um Kakteen und Läuse. Ob ich jemals wieder einen Campari trinke, keine Ahnung. Aber mit dem Läuseblut wird auch der rote Lippenstift gefärbt und die roten Gummibärchen. Es lebe der künstliche Farbstoff! 














Auch interessant, die Baumwollpflanze. So viel davon gehört, aber gesehen hatte ich in echt noch keine. Fühlt sich wirklich schon an der Pflanze an wie ein gemütliches T-Shirt. 














Zwischendurch gabs dann noch die leckersten Mangos ever und Uwe hat die Früchte wieder entdeckt, die die Samen für seine Zimmerpflanze geliefert haben. 














Vor 30 Jahren auf Antigua.
Dann am Flughafen die depremierende Situation: öffentliches Wiegen. Ich war nur so schwer, weil mein Fotoapparat so viel wiegt (und die Batterien und die Filme und das ganze Zeug). In jeder Reisegruppe gibt es jemanden, der sich beim Fliegen über die Linien das Frühstück nochmal durch den Kopf gehen lässt. Aha, da schlucke ich doch mal eine Reisetablette mit meinem empfindlichen Magen. 














Zu fünft ging es los. Ich sitze auf dem Katzenstuhl hinter Uwe. Aber warum könnt Ihr mich nicht sehen? Das erfahrt Ihr gleich und es ist nicht lustig.
Jeder Fluggast sitzt am Fenster, damit auch jeder optimale Sicht auf die Zeichen hat.














Da  man ja die Dinge unten auf der Erde betrachtet, fliegt der Pilot immer Megakurven.  Der Flügel dient dazu, zu zeigen was man jetzt betrachten soll. In diesem Fall den "Astronauten". Ein Geoglyph an dem kleinen Hang in der Mitte. Dazu kippt das Flugzeug mal nach rechts im 70 Grad Winkel, dann wieder nach links, damit alle etwas sehen können.














Atmen, immer schön den Horizont fixieren. Atmen! Verdammt, wo ist der Scheiß-Horizont? Okay, wo ist die Tüte? Atmen. Ich schwitze wie verrückt. Atmen. Horizont. Zwischendurch kotzen. 30 min können lang sein...... und der Copilot hat das Bild geschossen, da war ich damit beschäftigt, unter dem Sitz nach meiner Tüte zu kramen oder mir den Schweiß abzuwischen oder mit Schnappatmung die letzten Sauerstoffmoleküle aus der Flugzeugluft in meine Lunge zu atmen. Nun denn, bald wird es mir zwei Tage so gehen..... wahrscheinlich.
Wieder „an Land“ (endlich!!!) war Erholung von dieser Strapaze angesagt. Cola ist ein wunderbares Getränk und hilft bei Reiseübelkeit hervorragend. Für alle anderen kann es ein Bier sein.
Fazit: Ich war nicht die Einzige, der es so schlecht ging. Wir hätten fast ein komplettes „Kotz-Flugzeug“ voll bekommen. Zum Glück aber, waren wir gleichmäßig auf drei Flüge verteilt.

Naja, jetzt sind wir in Nazca im Hotel Oro Viejo und haben vorher schon mal den wahnsinnig aufregenden Ort bewundert. Wie überall wo wir schon waren in Perus Städten ist das Zentrum ganz ok. Aber wehe man bewegt sich in den Seitengassen. Dann kommen sofort Erinnerungen an Katmandu oder Indien auf. Müll, Plastik, etc.














Das alles wird dann mit dem Regen irgendwann in den Pazifik gespült und irgendeine freundliche Umweltorganisation versucht, mit einem Megaaufwand das Zeug wieder aus dem Meer zu fischen. Aber wie soll eine Regierung diesen Stall des Augias leer fegen. Das ist mehr als eine Herkulesaufgabe.














Für uns war es dann noch ein bisschen schwieriger mit „Fröhliche Weihnacht“ im Supermarkt und Christbäumen bei 30 Grad zurecht zu kommen.










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