Freitag, 15. Februar 2019

Tag 62

Freitag, 15.2.2019
Tag 62

Wir wohnen hier direkt an einem Flugplatz. 














Einem ehemaligen natürlich. Aufgefallen ist es uns durch eine Hütte, die ein Luftpost „Museum“ darstellen soll. Das Flugfeld an sich ist inzwischen Bolz- und Rugbyplatz, Kuhweide aber im Wesentlichen zugewuchert. Dann ist da noch die Hauptstrasse von Campeche, die auf der anderen Seite des Flugfeldes vorbei führt. Und die heisst: Avenida Pequeno Principe, übersetzt: Strasse kleiner Prinz. Na, hats geschnackelt? Genau: Auf dem Flugfeld hat 1930 Antoine de Saint Exupery, der Pilot und Autor u.a. von  „Der kleine Prinz“ im Auftrag seiner französischen Fluggesellschaft eine Flugpoststelle für die Strecke Rio-Bueonos Aires eingerichtet. Allerdings macht (außer zwei Kneipen und einem Wohnprojekt an der Strasse) niemand hier eine große Sache daraus. Bei uns gäbe es schon längst Devotionalien und Reliquien aus chinesischer Produktion inklusive einem „Das war sein Leben“ 3D-Kino und einem Erlebnispfad mit Stationen wie: „Hier hat er gegessen, geschlafen, geschrieben, aus dem Fenster geguckt, sein Flugzeug betankt“...usw. usf.. Vielleicht halten die Brasilianer aber auch von schreibenden Flugpionieren nicht so viel, wir wissen es nicht, denn: Es gibt hier nicht einmal eine Touristeninformation und in unserer Pension, ihr erinnert euch, gibt es niemand, der es uns in einer anderen Sprache als portugiesisch erklären könnte.














Heute ist Regentag. Deshalb haben wir uns in die größte Stadt der Insel, nach Florianopolis, aufgemacht. Inzwischen sind wir Busprofis und waren in kurzer Zeit da. Wir sind ein bisschen durch die Markthallen geschlendert, haben uns über die vielen verschiedenen Fische gewundert, haben unterschiedliche Läden besucht und uns noch mehr darüber gewundert, warum es praktisch unmöglich ist, bei 8 Verkäufern in einem T-Shirt Laden uns zu bedienen bzw. die Stapel an T-Shirts so zu präsentieren, dass wir sie uns aussuchen können.














Weiter ging`s im Regen zur Herlizio-Luz-Brücke. Angeblich von Herrn Eifel entwporfen, aber das stellte sich als Lüge heraus. Dafür ist sie die Brücke mit der weltweit größten Spannweite aller Kettenbrücken und Wahrzeichen von Florianopolis. Sie verbindet ziemlich viel mit Berlin. Hätten wir auch nicht gedacht, aber 1926 eröffnet, wurde sie 1991 als einsturzgefährdet geschlossen. Seit nunmehr 33 Jahren (sic!) wird versucht, die Brücke mit Millionenaufwand und immer neuen Finanzierungsquellen zu sanieren. Aber auch der Termin für die Wiedereröffnung im Dezember 2018 ist geplatzt. So wie die Baustelle jetzt aussieht, teilt sie sich das Schicksal mit dem BER. Irgendwann muss man das Ding wohl abreißen. Gleich mit ein paar anderen Gebäuden hier.














Allzu großen Wert auf ein historisch ansprechendes Ambiente wird hier offensichtlich sowieso nicht gelegt.














Zurück in der Markthalle gab es für uns ein Frisch-Fisch-Menü, das kann man dort am besten.
Vor allem aus drei Gründen: Er ist fangfrisch und es gibt ein Bilderbuch für Touris, in dem man sich aussuchen kann, was man gerne hätte. 














Vor allem gibt es aber Bier in 2,5 Liter Kübeln, die auf den Tisch gestellt werden zum selber zapfen. (Anmerkung der Redaktion: Sylke hat leider geschwächelt, sonst wäre das schon nicht schlecht gewesen.)














Und wir haben gleich noch frischen Fisch gekauft. Fürs Abendessen werden wir den dann mal kurz in unserer Pousada braten.

Aber Regen hat ja auch gute Seiten: Da grünt und blüht alles besser. Daher haben wir mal alles was hier so gerade sprießt zusammengefasst und stellen einen ganzen Strauss für euch online!

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