Donnerstag, 21. Februar 2019

Tag 68

Donnerstag, 21.2.2019














(Die Redaktion: Heute ist uns zum ersten Mal ein Selfie geglückt. Zu den Umständen später.)
Es gibt nur einen Zustand, nachdem man 12 km durch die Stadt gelatscht ist, ein bisschen mit der Metro, dann nach rechts, dann nach links, dann wieder nach rechts, nach unten, nach oben, vor und zurück: Ich bin fertig und kann nicht mehr.
Heute früh, die Schlafmütze ist im Bett geblieben, bin ich schnell ins Meer gehopst. Ich habe gestaunt, denn auf den meisten Volleyballfeldern am Strand wurde trainiert. Da hat es der Carioca (so nennen sich die Einwohner von Rio selber) wirklich gut, der muss nicht in eine stickige Turnhalle.














Unser erster Weg führte uns ins Cafe Colombo, einerseits wegen dem leichten Nieselregen (aber bei 29 Grad ist das schon auszuhalten) , aber wir hatten noch nicht gefrühstückt. Dort haben wir dann auch das fabelhafte Selfie produziert. Kein Problem bei einem Spiegel vom 4x4 Metern. Alles feinster Jugendstil von 1880.














Am städtischen Theater vorbei (ja, da liegt ein Obdachloser auf der Treppe, wie einige andere in diesem Viertel von Rio) in dem auch kaum mehr etwas passiert, wegen Geldmangel, sind wir eher zufällig in der Nationalbibliothek gelandet. Ihr wisst ja: Wir haben für sowas ein Faible. Leider war die Ausstellung zur Werdung von Brasilien komplett auf portugiesisch. Keine Übersetzung, kein Audioguide. Auch eine Art von Nationalstolz.














Alles andere drumherum, Kunstmuseum brasilianisch, Neue Kunst etc. haben wir uns gespart. (O-ton von unserem gestrigen Stadtführer Helmuth: Wegen der Kunst kommt niemand nach Rio. In ein Museum muss man hier nicht gehen.) Steht sogar bei Baedecker: Mehr Masse statt Klasse, weil schnell zusammengekauft. Also noch ein paar Jährchen warten. Wird schon.
Endlich, nach ein paar Wirrungen in sehr interessanten Einkaufstrassen...














...sind wir dort angekommen, wo ich eigentlich hin wollte. 














Versteckt in einer Seitenstrasse liegt der "Real Gabinete Portuguez de Leitura". Sie  gehört zu den 4 schönsten Bibliotheken der Welt, wurde 1837 gegründet und beherbergt die größte Sammlung portugiesischer  Werke außerhalb Portugals. Nun gut, wir konnten sie nicht lesen.















Ein paar Strassen weiter: Die Zukunft. Besser gesagt das Zukunftsmuseum. Gebaut von dem von uns bewunderten Architekten Calatrava (ihr erinnert euch vielleicht: Wir hatten schon beim New Yorker Oculus von seinem Werk geschwärmt).














(Anmerkung der Redaktion: Sylke hat sich wegen qualmender Füße und extremer Müdigkeit verabschiedet. Ich mach dann mal kurz fertig. Also: Das Museum sieht cool aus, leider ist nix drin. Das Gerippe ist so konstruiert, dass die integrierten Panels das gesamte Museum mit Strom versorgen können. Es ist fast völlig autark, das wars aber auch schon. Massen standen jedenfalls nicht vor der Tür.














Viel interessanter waren auf unserem Weg zum Caipi und Bier in einer Strassenbar dann die Überreste der Kolonialarchitektur. In Rio gibts diesbezüglich unheimliche Kontraste und deswegen wurde die Stadt auch zum Architekturwelterbe erklärt. Vor 14 Tagen.








































Dann sind wir nochmal an der hübschen Betonkathedrale vorbei gelaufen auf dem Weg zu unserer U-Bahn nach Leblon und haben das Aquedukt bewundert. 














Vor hundert Jahren eingeweiht und mit Walöl gehärtetem Zement gebaut, ist es ein Teil der Stadtbahn, die jetzt wieder -lange war sie stillgelegt-  in die oberen Viertel von Rio führt. 
Aber dann hatten wir beide genug von Kultur bei 33 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit. Auf dem Rückweg noch ein leckeres Steak gegessen, den Absacker wegen Lustlosigkeit gestrichen und jetzt fallen wir ins Bett. Es bleiben nur noch 2 Tage. Dann ist es vorbei mit unserer Reise!)



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