Mittwoch, 10. August 2016

Tag 16























Natürlich wurden wir von unserer „Tempelschwermütigkeit“ schnell geheilt (Das Bild aus dem Tenryu-Ji Tempel zeigt ungefähr den Prozess) . Wir Haben es wieder getan, sind rückfällig geworden, was Schreine angeht, aber….in Kyoto ist das gleich mal was ganz anderes als z.B. in Koyasan. Denn hier gibt es vor allem Zen-Tempel. Und die sehen tatsächlich anders aus. Obwohl viele Japaner heute von sich behaupten, sowohl shintoistisch als auch buddhistisch zu glauben (das müsst ihr jetzt mal selber googleln, was das bedeutet). Aber geheiratet wird am liebsten in der christlichen Kirche, wegen der Romantik (mit einem Pfarrer,. der in Wirklichkeit keiner ist).




















Gestern Abend waren wir unterwegs rund ums Hotel. Im Reiseführer stand „Dort gibt es die besten Nudeln weit und breit“, also die Japaner sagen natürlich „Rahmen“ dazu. Das hochgelobte Restaurant war am Ende ein Nudelsuppen-Schnellrestaurant, knallrote Sitzbänke und wir saßen nebeneinander. War aber lustig und lecker. 




















Satt und zufrieden sind wir dann noch ein bisschen den Kamo-River entlang geschlendert.




















Und schließlich durch die Fressmeile von Kyoto, der größten Ansammlung von Lokalen, zurück zum Hotel gelaufen um schließlich todmüde ins Bett zu fallen. 

Heute Morgen haben wir zum ersten Mal seit langem alle Fünfe gerade sein lassen und gepennt bis Neun. Leider hat unser gutes, aber bescheidenes Hotel Gran Ms Kyoto nur einen Selfie-Waschservice (heißt zwei Waschmaschinen und zwei Trockner, die aber immer belegt sind). Da haben wir trotzdem einen "Waschtag" eingelegt. (Das kann man nicht hoch genug einschätzen, denn wer jemals in Japan in einer - nennen wir es mal Drogerie- stand, vor 3 km langen Regalen und nicht wusste: „Sind das jetzt Slipeinlagen oder ist das Waschpulver?“, der kann die Freude nachempfinden, wenn er beim auspacken des Wunderpäckchens wirklich Waschmittelkugeln vorfindet.)




















Nicht nur die Drogerie ist abendteuerlich, auch die Preise teilweise.
Dieses Schälchen Trauben kostet umgerechnet ungefähr 25 Euro.




















Da wir uns heute nur noch mit Architektur befassen wollten, haben wir einmal den Bahnhof inspiziert. The Cube. Vom Architekten Hiroshi Hara, ihr erinnert Euch, das war der, der auch den Omeda Sky Tower in Osaka gebaut hat.




















Mal zur Abwechslung ein Selfie, sonst kommt man sich hier irgendwie dämlich vor, wenn man nur Tempel fotografiert und nicht sich selber (was nämlich alle anderen machen)




















Und das ist der Ausblick auf Kyoto. Für alle Eisenbahnfans: Nein, wir waren nicht im neu eröffneten Eisenbahnmuseum, sind nur dran vorbei gefahren. Wir nehmen aber per Mail noch Fotoaufträge entgegen…




















In unserem (Achtung: Tempelfreien Ziel!!! Anmerkung der Redaktion) Arashiyama angekommen, haben wir uns zuerst über die Auswahl der Zweitwagen vor den Häusern gewundert.




















Aber offensichtlich wird damit und mit den Touristen Geld verdient




















Und ein bisschen das alte Japan zurück geholt. Manchmal kommt man sich wirklich wie in einem japanischen  Film z.B. „Last Samurai“ vor.




















Die Gegend um das Kloster Tenryu-Ji ist ein Weltkulturerbe und berühmt für seine Ahorn Bäume die sich im Herbst rot färben und dann DIE Attraktion sind.. Abgesehen von den Gebäuden, sind es vor allem die Anlagen von berühmten japanischen Gartengestaltern, die teilweise 1400 Jahre alt sind, also nicht die Gestalter (nach der Geschichte von Kobo Daishi weiss man das ja nicht mehr so genau) sondern die Gärten, versteht sich.




















Ein berühmter Garten (aber das sind hier irgendwie alle) ist der Gio-Ji Garten, der vor allem durch seine Moss und die uralten Schlitzahorne begeistert. Er strahlt eine ungeheuere Ruhe aus und weil es bis hierher die meisten Touristen kaum geschafft haben (man muss 2 km laufen, geht ja gar nicht), waren wir fast allein und haben die Ruhe genossen.




















Durch den berühmtesten Bambushain Japans sind wir dann zum nächsten Kloster gelaufen. Der Bambushain war angeblich auch der, in dem der Film "Tiger and Dragon" gedreht wurde.

Damit ihr mal einen Eindruck bekommt, was die Faszination so eines Hains ausmacht (bitte die Touristenstimmen ausblenden), hier ein kleiner filmischer Beitrag.





Schließlich kamen wir dann beim Sylke-Erleuchtungs- Bild an. Seine Mystik erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Tatsächlich sind es keine Spinnweben, sondern einfach Kiefernnadeln, die sich um die Sonne zentriert haben. Sylke hat es mit ihrer profunden Ausbildung (Morgenandacht und Feuerritual in einem Kloster) sofort als ein Zeichen spiritueller Weiterentwicklung erkannt. Nein, wir haben nichts geraucht. Schade eigentlich. (Aber hier raucht überhaupt niemand. Von Drogen ganz abgesehen.).







































Ein einem Kloster wohnt der Wolkendrache (egal in welchem, wir haben selber den Überblick verloren). Ein berühmtes Wandgemälde, das aber nicht mehr hier in Japan ist, sondern im Museum of Fine Arts in Boston. @Flori und Kezia: Ihr solltet Euch mal das Original anschauen.
Hier ist nur die Reproduktion ausgestellt.




















Was für eine grandiose Gartengestaltung. Man nennt das „geliehene Landschaft“, wenn der Hintergrund sich in die Realität des echten Garten einbindet. Cool, oder?




















Im gesamten Gebäude gibt es immer wieder Ausblicke darauf.





















Und auch die Gärten drumherum sind wie Bonsailandschaften gestaltet. Uwe muss in seinem Garten also noch einiges tun…




















Auf dem Weg zurück gabs dann mal wieder ein Bild aus der Rubrik „Technik, die begeistert“ und weil offensichtlich alle Abends nach Kyoto wollen…




















…ist auch ein bisschen Gedrängel. Hier ist nur unser Zug angekommen.

Man hört ja immer, aus Japan dass es den Beruf gibt „Leute-in-den-Zug-Reinschieber“. Der wird auch dringend benötigt, denn nachdem das mit dem anstellen so super funktioniert, setzt der gemeine Japaner seinen ersten Schritt in den Zug oder in den Bus und dann bleibt er stehen. Keiner sagt ihm „Geht bitte weiter!“ Der hockt wie angewurzelt im Eingang. Wahnsinn! 20 Leute ballen sich auf kleinstem Raum am Eingang, aber keiner geht weiter. Das müssen die noch lernen (beim „Nicht auf Klobrillen steigen“ hat es ja auch funktioniert.) Und dann kommt eben der Berufszweig der „Reinschieber“ ins Spiel, den wir aber noch nicht gesehen haben.

Schließlich haben wir uns noch aufgerafft um zur Fressmeile Pontocho zu gehen und als wir ein Restaurant gefunden hatten, kam als erstes wieder die Tasche für die Handtasche. 




















Bei dem leckeren SukiYaki dort, kam…das rohe Ei zuerst. Aber schließlich war auch der Rest da und wir haben es uns gut gehen lassen. Das war lecker! Wir haben die Eier mal samt Schale in den Pot geworfen, keine Ahnung, ob das richtig war. Das Schälen hat dann einige Mühe bereitet...




















Jetzt heißt es für die Hausfrau noch die Wäsche aus dem Trockner holen (Anmerkung der Redaktion: Uwe) und dann ist der Tag vorbei. Morgen dann wieder Tempel-schauen.

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