Dass das Wetter toll wird, war mir schon die ganze Nacht klar. Mückenflugwetter auf alle Fälle. Ich war früh morgens total zerstochen. Diese kleinen gemeinen Biester.
Aber der Himmel war klar und bei einem kleinen Kaffee auf unserer Terrasse (wohlgemerkt 6.30 Uhr) haben wir uns für die bevorstehende Wanderung an der Napali Coast gestärkt.
Man kann die Insel Kauai nicht umrunden, denn die Napali-Küste ist nur per pedes zu durchqueren. Wir sind also mit unserem geschrumpften Miniauto bis zum Startpunkt der Wanderung, dem Ende der Straße gefahren. Auf den Parkplatz konnte man nur mit einem Allrad Fahrzeug fahren. Gut, es war zeitig am Morgen, aber das war schon mal das erste Problem.
Mit diesem Minizwerg-Auto kommt man sich schon ein bisschen doof vor. Der typische Kauai-Einwohner fährt einen höhergelegten Pickup und hat ein Surfbrett hinten drauf. Wir haben zwar vier Türen, aber der Rest fehlt eindeutig.
Aber um 8.00 findet man auch mit dem kleinsten Auto eine Parklücke, ohne einen halben Meter Höhenunterschied zwischen Strasse und Parkplatz überwinden zu müssen.
Vor dem Start der Wanderung erst mal 100 Warnschilder passiert. Von „Achtung Lebensgefahr an Steilküste“, über „Vorsicht große Wellen“, „Unterströmung“, „Überströmung“, „Achtung, viel Wasser“ bis „Achtung, wenig Wasser“ und am Ende „Vorsicht, der Kaffee kann heiß sein“, also alles ist möglich.
Man darf nur bis zum Hanakapiai Beach wandern und dann noch mal 2 Meilen ins Landesinnere bis zu den Hanakapiai Wasserfällen. Für die gesamte Wanderstrecke an der Küste braucht man mindestens zwei Tage und eine Erlaubnis (laut Reiseführer mindestens ein Jahr im voraus beantragen, was wir natürlich nicht gemacht hatten).
Aber die Wanderung bis zum Strand war toll. Super Ausblick. Trotzdem noch viel Schlamm und Morast.
Am Napali Beach war Baden verboten. Es gab hier schon 83 Tote, aber als die ersten jungen Leute ins Wasser gegangen sind, haben sich plötzlich viele getraut. Ich alter Angsthase natürlich nicht und Uwe durfte nicht. Haha.
Allerdings war auf dem Weg vor und nach dem Strand dann doch eine kleine Hürde.
Zurück am Strand mit Bademeister (hier heißt der natürlich anders) am Ende der Straße schnell noch ein Bad genommen und mit dem Auto retour zu unserer Ferienwohnung, denn da können wir genau so gut aufs Wasser schauen und dazu noch ein Gals Wein trinken.
Nach dem Wein sind wir mal an unsere eigene „Küste der Ferienanlage“ gegangen.
Alles wieder sehr gefährlich. Und wir mit Flipflops unterwegs. Das war aber wirklich nicht ganz optimal.
Wer sieht hier auf dem Photo die Reiseleiterin? Das ist unser Privatstrand.
Was fällt mir zu den Leuten auf Kauai ein?
Alle sind sehr relaxt und freundlich. (Es gibt hier viele Brücken, die einspurig sind, da steht nur ein Schild, „Nach sieben Autos bitte auch mal die anderen fahren lassen“ und das klappt wunderbar.)
Im Supermarkt ist es irre teuer. 4 Tomaten kosten 6 Dollar. Das kleinste Minibrot, mit 5 Dollar bist Du dabei. Paar Scheiben abgepackter Käse, 7 Dollar. My dear Mister Singingclub! Aber irgendwie muss alles hierher geflogen werden und nur von Ananas sich ernähren ist auch nicht optimal (aber billig).
Die Amis hier sind wirklich laut. Beim Wandern wird sich in einer Lautstärke unterhalten, dass glaubt man kaum. So eine Lautstärke bekommen wir bei einer einfachen Unterhaltung einfach nicht hin. Haben wir heute x-mal probiert. Das geht nicht. Dazu braucht es wahrscheinlich die amerikanische Intonation?
Ansonsten kann man es hier wirklich aushalten. Immer angenehm warm. Wellen, bisschen Wind, Sonne. Da ist der Regen schnell vergessen.
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