Mittwoch, 3. August 2016

Tag 8 Nachtrag

Es war einmal ein mächtiger Samurai mit dem Namen Taira no Kiyomori. Der gehörte zum Heike Clan und dieser Clan war in Ungnade gefallen. Zwar hatte man noch den berühmten Schrein von Miyajima gebaut, aber es half alles nichts, der Clan musste flüchten und fand in den Bergen östlich von Kumamoto Zuflucht. In einem Gebiet, das nur schwer zugänglich war, (und ist) gründeten die Familienmitglieder ein Dorf. Das war ungefähr im 13. Jahrhundert. Das Dorf bestand aus 5 (Go) Familien und heisst seither Gokanosho. 
Unser Guide Schingo hat uns heute erzählt, dass wer immer als Fremder in dieses Dorf kam, einen Kopf kürzer gemacht wurde, um nicht verraten zu können, wo sich der Heike Clan versteckt hat. So kommt es, dass das Menshuku in dem wir übernachtet haben, von Mr. Ogata betrieben wird, der in der 49. Generation, in direkter Abstammung von diesem Samurai, dort mit seiner Familie lebt.




















Das ist Mr. Ogata. Und er kann, neben dem, dass er der Nachfahre echter Samurai ist, wunderbar kochen und ist ein Jäger und Förster in der Gegend.

Aber alles der Reihe nach. Am Morgen holte uns unser Guide Schingo am Ryokan in Hitoyoshi ab. Dann fuhren wir immer dem Kuma Fluss entlang hinein in die Berge.




















Obwohl abgelegen, gibt es auch hier Probleme. 18 Jahre lang hat sich das Dorf Okugawa erfolgreich gegen einen Staudamm gewehrt. Schingo hat uns das alles ausführlich erzählt.




















Weiter in den Bergen, kamen wir zuerst an der Momigi Hängebrücke vorbei. Das sind eigentlich zwei. Weil eine ja eventuell kaputt gehen könnte, hat man einfach mal vorgesorgt.







































Schingo hat uns immer aus allen Winkeln fotografiert. Hoffentlich haben wir die Bilder bald, da sind bestimmt auch ein paar lustige dabei.




















Danach ging es zu einem „männlichen“ Wasserfall. Dem Sendan Todoro. 




















In Japan unterscheidet man zwischen männlichen und weiblichen Wasserfällen. Mal sehen, ob die Fotos den Unterschied deutlich machen können. Der Sendan Todoro jedenfalls ist schlappe 75 Meter hoch. Hier ein kleines Beispiel, wie sich das dann anhört.



Wir haben uns dann eine kleine Mittagspause mit Udon Nudeln gegönnt und dabei hat uns Schingo eine kurze Lektion in Japanisch gegeben.



Ein bisschen wild waren sowohl die Geschichten über Killerbienen, Riesenhornissen, als auch an allen Ecken lauernden Vipern (nicht wirklich) und die Vorstellung, dass es natürlich sehr schwierig ist, auf solchen Pfaden den Weg zum Heike Clan in den Bergen zu finden.




















Schließlich erreichten wir noch das Pendant zum Momogi Todoro, dem Ume no Ki Todoro. Lange auch als Phantom Wasserfall bezeichnet, weil man ihn zwar hören konnte, es aber unmöglich war, zu ihm (in diesem Fall zu ihr) zu gelangen. Aber das ist eine andere Geschichte.





















Am Abend fielen wir dann im Menshuku in die Badewanne und haben uns später wieder so Völlereien wie rohem Rehfleisch, Fisch aus dem Kuma (diesmal ohne Eingeweide) und anderem hingegeben. Todmüde waren wir schon um 22:00 Uhr im Bett. Und diesmal konnten wir nichts für den Blog schreiben, oder eben nur den Hinweis, dass es schwierig ist. Also haben wir die Äugeln zu gemacht und vom Heike Clan und Wasserfällen geträumt. 

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