Montag, 15. August 2016

Tag 21




















Wir haben mal ein bisschen abgekürzt. Hawaii gestrichen, SF auch und sind gleich nach NY geflogen.

Quatsch!

Die gute Kopie der Freiheitsstatue steht natürlich am Hafen von Tokio. In Odaiba. Und da steht auch noch einiges Andere herum, was komisch anmutet.

Aber fangen wir mal am frühen Morgen an:

Wir sind ein bisschen durcheinander. Wollten heute früh auf den Fischmarkt gehen, aber es ist Feiertag hier in Japan und da hat der leider geschlossen. Das haben wir eine U-Bahn-Station vor dem Ziel im Reiseführer gelesen. Wie doof. Da hätten wir locker noch ein Stündchen oder zwei schlafen können. Nun gut, so hat man was vom Tag

Dann eben Frühstück bei Starbucks. Da kann man nichts falsch machen und läuft nicht Gefahr, ein paar Algen oder nur halbtote Fische untergejubelt zu bekommen.

Und dann haben wir uns bei einer Tasse Kaffee angeschaut und wussten irgendwie nicht, was wir den ganzen Tag machen wollen. Es gibt so viele Möglichkeiten, aber irgendwie war die Luft raus. Nicht im Sinne: Wir haben keine Lust oder so. Wir haben uns unterhalten, was denn jetzt so anders ist, warum Tokio uns "schwierig" erscheint. Das Problem, so denken wir ist: Man kann zu viel machen und was immer man macht, es ist nicht das was man erwartet hat. Klingt kompliziert, ist aber einfach.

Das amerikanische Kaffeegeschäft mitten in Tokio hat uns aber jetzt auch nicht eingeladen, um stundenlang zu verweilen und die japanische Kultur zu studieren, also auf gehts, egal wohin.




















Da bot sich doch ein Garten an, der gleich um die Ecke lag. Und sich in die Natur zu verdrücken zwischen den ganzen Hochhäusern, das hat irgendwie auch was. Der Hama-rikyu Garden war ein toller Einstieg in den Tag. Angelegt wurde er schon im 17. Jahrhundert. Und auch hier war es wieder der Shogun Togukawa, der das alles in die Wege geleitet hat. 






















Eigentlich wollte er da nur Enten jagen, weil nämlich der Garten zu dem gehört, den wir gestern angeschaut haben. Aber: Inzwischen laufen da 10 spurige Autobahnen zwischen den beiden Teilen durch und irgendwie sieht das verträumte Plätzchen nicht so aus, als ob es noch lange den Spekulanten stand halten könnte.

Trotzdem gab es gleich noch das Damengedeck in einem wunderschönen Teehaus.




















Aber ich schwöre, ohne das Leckerli als Konfekt, wäre der Matcha-Tee trotz „Trink- und Verzehranleitung“ nicht genießbar gewesen. Was für ein ekliges Getränk. Und irgendwie stehen in Deutschland alle drauf. (Anmerkung der Redaktion: Auch die Redaktion, manchmal).





















Weiter ging es mit der Monorail Richtung Hafen (lustig, wenn der Zug ohne Fahrer unterwegs ist und sich durch die Hochhausschluchten und zwischen den supermodernen Gebäuden hindurch schlängelt). 
Und dann im Hafen, genau gesagt einer Multi_Kino_Vergnügungs-Fress-Mall genannt Odaiba. Die Japaner spinnen. Familien mit Kindern, irre viele Leute, wahnsinniges Chaos, jeder glotzt auf sein Handy und fängt Pokemon, im Hafen Shoppingmalls, die an Labyrinthe erinnern mit Sachen zum kaufen, die niemand kennt (jedenfalls wir nicht), vor den Türen dann Kinderbespaßung, Buden, Riesenrad, Massen über Massen, dazwischen noch ein Popkonzert. Wie die Japaner sagen: "Events" eben, und weil Feiertag war, war einfach die Hölle los.























Davor beschützt auch nicht Gundham. Der offizielle Roboter der World Association. Eine Comicfigur in Überlebensgröße, die uns alle mal retten soll..



















...und immer wieder Hochhäuser, Brücken und verrückte Japaner.
Irgendwann waren wir froh, mit Bier und Wein ausgestattet, ein ruhiges Eckchen gefunden zu haben.

Zurück in der Stadt ging es zum „Bürgermeisteramt“, da hat sich dann mein Hang zur Behörde wieder gezeigt.




















Aber der Ausblick ist kostenlos und die Schlange war auch nicht sehr lang.

Und dann sollte es heute eine Sake-Bar sein. Wir haben erst eine Anleitung in Englisch bekommen. Nur zwei Stunden Aufenthalt im Lokal, man muss was kleines Essen und Sake kann man wahrscheinlich trinken, bis man vom Hocker fällt.
Die Gläser werden reichlich eingegossen.



Aber wir steiegn ja morgen auf den Fuji und Start ist schon 7.00 Uhr, da haben wir uns dann doch nicht getraut, das „Wir trinken zwei Stunden Sake und torkeln dann in unsere Kajüte“ durchzuziehen.

Wir melden uns wieder in zwei Tagen, wenn wir von unserer Fuji-Besteigung zurück sind. Drückt uns die Daumen! Das ist kein Pappenstiel und irgendwie scheint das Wetter auch nicht mit zu machen. 

Trotzdem:

Sayonara!







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