Samstag, 13. August 2016

Tag 19

Wer sich von Euch fragen sollte, woher wir die Zeit nehmen, diesen Blog zu schreiben, ganz einfach: Wir sitzen mal wieder im Zug. Uwe trinkt ein Bierchen und wir brausen mit 280 km/h Richtung Tokio. Morgen ist der letzte Gültigkeitstag für unseren Japan Rail Pass und 1.Klasse zu reisen (warum das hier „Green“ statt 1. Klasse heisst, wissen wir leider nicht) ist hier in Japan schon ein Luxus (obwohl heute -Samstag- auch hier jeder Platz besetzt ist. Zum Glück hatten wir reserviert).
Wir überlegen schon seit Tagen, wo wir noch mal hinfahren könnten, nur um ein bisschen mit der Eisenbahn unterwegs zu sein. Von Tokio in Richtung Norden, da braucht man auch nur 2,5 h, aber da gibt es relativ wenig zu sehen, wenn man nicht wandern und übernachten kann. 
Oder mal ein Abstecher nach Fukushima? Muss nicht sein. Aber Zugfahren, und ich meine den schnellen Shinkansen und nicht diese Bummelzüge, die wir oft für unsere Dorfbesichtigungen wählen mussten, macht hier wirklich Spaß. Leider darf man mit dem JR-Pass nur die „Lahmen Enten“-Züge unter den Shinkansen fahren und nicht den super-super-schnellen Nozomi-Express. 
Trotzdem sind so Shinkansen schon ganz schön schnell. Mal ein kleiner Eindruck gefällig?



Mit geschätzten +250 Sachen auf freier Strecke zwischen Kyoto und Tokio. Und der Zug fährt aller 6 min. Da fragt man sich, wer da drin sitzt, weil jeder Zug so voll ist, heute. In so einem Abstand fährt nicht mal die S-Bahn von Freital-Potschappel auf den Hauptbahnhof nach Dresden. 




















Unser Frühstück im Nirgendwo-Land in der Nähe von Hamamatsu liegt mir noch im Magen. Ich esse zwar gerne, aber der Fisch früh um Acht oder die kleinen Mini-Regenwürmer, die haben wir dann beide stehen lassen. (Stimmt nicht, ich hab meine kleinen Fische gegessen, Anmerkung der Redaktion).
 Morgen frühstücke ich bei Mc Donalds.
Die Herrin des Hauses hat sich beim bezahlen noch verwundert die Augen gerieben und gefragt „Wie haben Sie uns nur gefunden?“ Das haben wir uns ehrlich gesagt auch gefragt. 




















Auf dem Weg zu der etwas wenig frequentierten Haltestelle…




















…haben wir dann die japanischen Familien beobachtet, wie sie ihren Sonntagsbraten aus dem Meer holen. Alles was kreucht und fleucht unter Wasser wird da mitgenommen. Kein Wunder dass es entsprechende Zeichen am Strand gibt, doch bitte nicht alles umzugraben.




















Tokio wartet.





















Ankunft Tokio-Station. Da ist schon bisschen mehr los, als auf dem Bahnsteig in dem Ort. wo heute früh unsere Reise begann (ein Ortsteil von Hamamatsu).

Rucksack ins Hotel, unsere Koffer sind zum Glück wieder hier angekommen und ab geht es Richtung „Wir erkunden mal die Stadt!“




















Das Tokyo International Forum mit spektakulärer Bauweise




















Ein Schiff, das durch das Meer der Stadt pflügt. So hat es jedenfalls sein Architekt Rafael Vinoly bezeichnet und sowohl die Innenausstattung als auch das Gesamtdesign sind mehrfach international preisgekrönt. In Potsdam und Berlin werden nur  Barockschlösser nachgebaut. Wie einfallslos.

In der Ginza dann, bei allen Marken dieser Welt, von Armani bis Zelda über Hermes bis Louis Vuitton, haben wir doch nichts gekauft. Und als wir was essen wollten, haben wir auf dem Absatz kehrt gemacht. Irgendwie erschien uns das Preis-Leistungsverhältnis hier völlig aus den Fugen geraten zu sein.




















Wir haben dann noch einen Abstecher nach Shibuya gemacht. Es wurde dunkel und hier an der Kreuzung Shibuya-Station ist wirklich viel los. 



Und am Ende des Tages geht es ins kleinste Hotelzimmer der Welt. Ich kann meinen Koffer nicht aufmachen. No way! Bett und drei Kleiderbügel und Minigang mit Miniwaschgelegenheit. Wir sparen und mein Reiseführer sagt zum E-Hotel Higashi-Sinjuku „Bei Traveller äußerst beliebt, denn die Lage direkt an der U-Bahn-Station Higashi-Shinjuku ist top.“ Mehr braucht es nicht in Tokio.





















Unsere Schiffskabine. Leider ohne Deck, Dinner am Kapitänstisch und Musik beim Auslaufen.

1 Kommentar:

  1. Also das mit den Regenwürmern und Fischen hört sich ja alles ziemlich gut an. Aber ich könnte mir vorstellen das ihr genau in diesen Augenblick auch nicht nein zu einem Schnitzel mit Kartoffelsalat sagen könntet. Das haben wir nämlich gerade verputzt. Tja Pech gehabt! :)
    Viel Spaß euch noch
    Grüße von den Sicheneders und Otto

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